In immer mehr Cremes und Seren taucht Retinol als hochwirksamer Inhaltsstoff auf. Doch was ist Retinol überhaupt, und wie wirkt es? Und – ganz wichtig – ist der Ruf als Frischekur für die Zellen überhaupt gerechtfertigt? Wir haben die wichtigsten Informationen über Kosmetik mit Retinol gesammelt.
Was ist Retinol?
Retinol ist ein Bestandteil von Vitamin A, der fettlöslich ist und daher gern in Cremes und Seren verwendet wird. Vitamin A ist maßgeblich an der Regeneration von Zellen beteiligt, sorgt aber auch für ein funktionierendes Immunsystem. Es kann über die Nahrung aufgenommen werden und ist vor allem in Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten enthalten. Äußerlich angewendet, werden ihm viele positive Auswirkungen auf die Haut nachgesagt. Zudem gibt es viele Wirkstoffe, mit denen man Retinol kombinieren kann, um so eine noch effektivere Wirkung zu erzielen.
Wie wirkt Retinol?
Der Substanz werden gleich mehrere positive Auswirkungen auf die Haut nachgesagt: Es soll unter anderem das Hautbild verfeinern und Fältchen mildern. Wir zeigen, was das Wundermittel noch alles kann.
1. Anti-Aging
Da Vitamin A die Zellbildung und -regeneration anregt, wirkt die Haut bei regelmäßiger Anwendung glatter und straffer. Kleine Fältchen und Linien werden gemildert, und auch bei tieferen Falten zeigt sich ein positiver Effekt.
2. Aufpolsterung
Durch das Anregen der Kollagenproduktion durch Retinol sieht die Haut voller und gesünder aus, Unebenheiten werden reduziert. Auch dadurch wirkt das Gesicht jünger und kleine Fältchen werden aufgepolstert.
3. Reinere Haut
Retinol kann aber noch mehr, als die Haut straffer und jünger wirken zu lassen: Es hilft auch bei Hautunreinheiten wie Pickeln, Mitessern und Rötungen. Bei einer regelmäßigen Anwendung ist das Hautbild verfeinert, die Poren werden verkleinert und die Gesichtshaut wirkt ebenmäßiger. Inzwischen wird Retinol selbst in hochwertigen Produkten gegen Akne eingesetzt, da es Talgüberschüsse und verstopfte Poren vermindert und so rasch gegen unreine, fahle Haut hilft.
4. Schutz
Ein wichtiger Aspekt, den viele neben den optischen Verbesserungen außer Acht lassen, ist der Schutz der Haut vor freien Radikalen. Das sind Moleküle, denen ein Elektron fehlt – sie ersetzen es mit denen aus anderen Zellen, zum Beispiel Hautzellen, und schädigen diese dadurch. Freie Radikale entstehen unter anderem durch UV-Strahlung, giftige Stoffe aus zum Beispiel Alkohol und Zigarettenrauch sowie Luftverschmutzungen durch Abgase.
Wie wird Retinol angewendet?
In fast allen Fällen ist Retinol Bestandteil eines ausgeklügelten Kosmetikprodukts. Das kann eine Creme sein, eine Maske (zum Auftragen oder als Tuch) oder ein hochwirksames Serum, welches unter der eigentlichen Hautpflege aufgetragen wird. Dabei gibt es unterschiedliche Konzentrationen. Zu Beginn sollte eine geringere Dosis angewendet werden, und das am besten nicht täglich. Denn die Haut muss sich zunächst an den Wirkstoff gewöhnen. Zudem sind die Schäden nicht so groß, falls doch eine Unverträglichkeit besteht.
Es wird außerdem empfohlen, Retinol vor allem in größeren Dosen über Nacht zu verwenden und in den darauffolgenden Tagen eine Creme mit hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden. Denn es kann vorkommen, dass die Haut nach einer Retinol-Behandlung empfindlicher auf Sonnenlicht reagiert als sonst. Zudem wird die Wirkung von Retinol durch UV-Strahlung vermindert.
Richtig kombiniert: Mit welchen Inhaltsstoffen Retinol noch besser wirkt
Wie oben bereits erwähnt, lässt sich Vitamin A hervorragend mit anderen kosmetischen Wirkstoffen kombinieren. Bei vielen Cremes und Seren wird auf eine ausgewogene Kombination der unterschiedlichen Bestandteile geachtet, um je nach gewünschten Effekt das größtmögliche Potential zu erreichen.
Retinol für die Haare
Nicht nur für die Haut wird Retinol als wahres Wundermittel angepriesen; auch in Haarkuren und -masken soll es eine äußerst effektive Wirkung entfalten. So soll es das Haar restrukturieren, also bereits vorhandene Schäden ausgleichen. Dadurch wird für einen gesunden Look ohne Spliss und Haarbruch gesorgt. Auch hier werden meist mehrere hochwirksame Inhaltsstoffe in Kombination verwendet, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Haaröle mit Retinol spenden Feuchtigkeit und schützen das Haar vor erneuten Beschädigungen. Masken und Kuren mit Kollagen oder Keratin bauen das Haar auf, ummanteln es und machen es glatter, geschmeidiger und widerstandsfähiger.
Immer häufiger wird hochkonzentriertes Retinol auch als Mittel gegen Haarausfall eingesetzt. Es hilft, die empfindliche Kopfhaut zu heilen und dadurch das Haarwachstum anzuregen. Durch die Kopfmassage wird zudem die Durchblutung der Kopfhaut angeregt, was sich ebenfalls positiv auf die Haarwurzeln auswirkt.
Wirkungsvoll auch von Innen
Da Retinol ein wichtiger Bestandteil des essenziellen Vitamin A ist, hilft bei einem Mangel an Vitamin A auch die Einnahme der Substanz – dafür sollten jedoch keine kosmetischen Produkte benutzt werden! Besser sind Vitamin A-haltige Lebensmittel oder spezielle Nahrungsergänzungsmittel.
Vitamin A trägt nicht nur wesentlich zur Erhaltung der Sehkraft bei, es verbessert auch die Hautstruktur bei regelmäßiger Einnahme. Da der Körper es nicht selbst produzieren kann, ist die Aufnahme über die Ernährung wichtig. Neben Karotten, Leber und Eiern enthalten auch Grünkohl und Spinat eine größere Menge des Vitamins. Bei wem das nicht regelmäßig auf dem Speiseplan steht, der kann es einfach supplementieren: Durch hochkonzentrierte Tropfen oder Kapseln kann ein Mangel leicht ausgeglichen werden.