Sonntag, 24 November 2024

Fair Fashion: Nachhaltigkeit trifft Ethik und Umweltfreundlichkeit

by AdminGlowingMag
B.Forenius/shutterstock.com

Begriffe wie „Fair Fashion“, „Fair Trade“, „Slow Fashion“ und „grüne Mode“ haben sich bereits seit geraumer Zeit in der Modewelt etabliert. Doch was versteht man eigentlich unter fairen Produktionsbedingungen? Geht es dabei in erster Linie um die Menschen, die an der Herstellung von Textilien und Co. beteiligt sind? Oder steht der Umweltschutz im Fokus fair produzierter Mode? Was bedeutet Nachhaltigkeit in diesem Zusammenhang und worauf muss man achten, wenn man als fair zertifizierte Mode kaufen möchte? Diese und andere Fragen und Aspekte sollen im Folgenden geklärt werden.

Fast Fashion – Das Gegenteil der Fair Fashion

Um uns dem Begriff der Fair Fashion zu nähern, lohnt sich zunächst ein Blick auf das, was gemeinhin als das Gegenteil fair produzierter Mode gilt, die sogenannte Fast Fashion – Industrie. Wie der Name bereits impliziert, geht es bei der Fast Fashion um schnelle Produktion und einen damit schnelleren Verkauf. Dafür sind die Produkte verhältnismäßig günstig und stehen schnell zur Verfügung. Die Fast Fashion ist eine Antwort auf unsere Wegwerfgesellschaft: Produkte werden nicht unter der Prämisse der Langlebigkeit hergestellt, gehen dementsprechend schnell kaputt und müssen zeitnah ersetzt werden.

Oft geht diese Schnelllebigkeit auf Kosten der Umwelt und der beschäftigten Mitarbeiter. Bereits die Gewinnung des Rohmaterials verläuft unter nicht fairen Bedingungen. Mitarbeiter erhalten geringe Löhne, es kommen teils ungesunde Chemikalien zum Tragen, die der Umwelt und dem Endkonsumenten schaden können. Das Pendant zur Fast Fashion ist die Slow Fashion, die mit der Fair Fashion eng zusammenhängt.

Was macht ein Fashion-Label fair?

Unternehmen, die sich Fair Fashion auf die Fahne schreiben, bemühen sich darum, die Produktion ihres Sortiments engmaschig beobachten zu können. Häufig handelt es sich bei den von Ihnen benutzten Rohstoffen beispielsweise um Bio-Baumwolle, die so angebaut und gewonnen wird, dass es der Umwelt nicht schadet. Viele unter diesen Unternehmen setzen auf regionale Herstellung, oder zumindest einer Herstellung unter menschenwürdigen Bedingungen, was wiederum faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen beinhaltet.

Industrieabfälle werden professionell und umweltfreundlich entsorgt. Das kostet den Konsumenten am Ende etwas mehr, dafür kann er seine Kleidung oder seinen Schmuck guten Gewissens tragen und muss weniger um seine Gesundheit fürchten als bei Produkten aus der Fast Fashion. Zudem sind die Artikel langlebiger und sehen keinesfalls schlechter aus, im Gegenteil. Die Wertigkeit der Artikel ist deutlich höher und spürbar.

organic fashion

Diana Lopes/shutterstock.com

Welche Fair Fashion-Siegel gibt es?

Einen wertvollen Hinweis auf die Fairness einzelner Unternehmen liefern die Rohstoffe, die für ihre Produktion verwendet werden. Beim Anbau von GOTS (Global Organic Textile Standard)-zertifizierte Baumwolle beispielsweise dürfen keine Pestizide verwendet werden. Viele Unternehmen setzen auf alternative ökologische Rohstoffe wie Bio-Leinen, Kork, Algen oder Recycling-/Upcycling-Materialien oder sie stellen vegane Mode her, also solche, die keine tierischen Bestandteile wie Leder oder Pelz enthalten. Des Weiteren wird der Einsatz von Wasser und Energien während der Produktion streng überwacht.

Achten Sie bei Gütesiegeln darauf, ob sie auch wirklich zertifiziert sind – der Begriff „bio“ ist nicht geschützt. Um ein Fairtrade-Siegel zu erhalten, müssen Verkäufer bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört unter anderem, dass sie faire Löhne zahlen, den Fairtrade-Mindestpreis und die Fairtrade-Prämie entrichten sowie Nachweise über den Waren- und Geldfluss erbringen müssen.

Weitere anerkannte Fairtrade-Siegel sind:

  • Naturtextil IVN zertifiziert BEST
  • bluesign®Standard
  • Naturland-Siegel
  • Öko-Tex
  • Cotton made in Africa
  • Der Blaue Engel
  • Fairtrade Certified Cotton
  • Fair Wear Foundation

Welche Unternehmen stellen Fair Fashion her?

Trägt das Unternehmen oder das Produkt eines der oben genannten Siegel, können Sie sicher sein, dass es fair produziert wurde. Viele große Modekonzerne, beispielsweise Versandhäuser wie ASOS, nehmen immer mehr Labels auf, die sich der Herstellung fairer Mode verschrieben haben. Die Nachfrage wächst stetig und auch grüne Mode ist mittlerweile zu erschwinglichen Preisen erhältlich. Auch Moderiesen wie H&M werben mit ihrem Anspruch der Nachhaltigkeit. Ob sie tatsächlich fair produzieren lassen, lässt sich teilweise nur schwer nachvollziehen. Viele Firmen betreiben sogenanntes „Green Washing“, um ein umweltfreundliches und nachhaltiges Image zu kreieren, in der Realität sind sie aber gar nicht so „grün“ wie sie vorgeben zu sein.

Zu den bekannten Unternehmen, die Slow beziehungsweise Fair Fashion anbieten, gehören unter anderem:

  • Armedangels
  • Veja
  • recolution
  • hessnatur
  • Nina Rein
  • Knitted Love
  • Folkdays

Mittlerweile gibt es auch eine Vielzahl kleiner Unternehmen und Designer, die nach fairen Standards produzieren. Teils werden ihre Produkte auch in hiesigen Firmen produziert, was eine genaue Überwachung der Produktionsbedingungen ermöglicht.

Vor- und Nachteile der Fair Fashion

Was viele Käufer bislang noch von fair produzierter Mode abhält, ist der im Vergleich zur Fast Fashion oft höhere Preis. Dafür können Sie eine fair produzierte Jeans in der Regel aber deutlich länger tragen, als eine aus dem Discounter. Allein in Deutschland werden 700.000 Tonnen an Textilien jährlich weggeworfen. Hinzu kommt, dass die Menschen, die Ihr neues Accessoire hergestellt haben, unter fairen Bedingungen arbeiten dürfen und die Unternehmen dazu angehalten sind, die Umwelt möglichst wenig zu belasten, was angesichts des allgegenwärtigen Klimawandels auch durchaus sinnvoll ist.

Letzten Endes kann man mit dem Kauf von Fast Fashion auch seine Gesundheit schädigen. In der Kleidung enthaltene Pestizide gelangen sowohl auf unsere Haut, als auch irgendwann ins Grundwasser. Die Zeiten, in denen nachhaltige Mode irgendwie „öko“ aussah sind glücklicherweise längst vorbei. Grüne Mode steht der herkömmlichen in Sachen Optik in nichts mehr nach und gut aussehen möchten wir schließlich alle, warum also nicht dabei etwas Gutes tun?

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