Kurz und bündig könnte man sagen, ein Stockschnupfen ist eine verstopfte Nase. Wir schauen uns die genauen Ursachen, den Unterschied zum Fließschnupfen, die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten genauer an.
Was ist ein Stockschnupfen?
Mediziner unterscheiden zwei Arten von Schnupfen: den Stockschnupfen und den Fließschnupfen. Der Begriff Stockschnupfen kommt vom Verb „stocken“ für einen Stau oder eine Verstopfung. Bei einem Stockschnupfen versperrt dickes Sekret die Nasennebenhöhlen, was die Atmung deutlich erschweren oder vollständig unmöglich machen kann. Fast immer geht der Schnupfen mit einer starken Schwellung der Nasenschleimhaut einher.
Symptome im Überblick
Die verstopfte Nase ist das Symptom eines Infektes oder einer Überreaktion bzw. Reizung der Nasenschleimhaut. Zu den weiteren Beschwerden gehören:
- Druck im Bereich der Nasenwurzel und der Stirnhöhle
- trockener Mund durch Mundatmung
- Kopfschmerzen
- Schlafprobleme
- eingeschränkter Geruchssinn
- nasales Sprechen
- Atemnot.
Liegt in den Nasennebenhöhlen ein heftiger Infekt vor, können starke pochende oder bohrende Schmerzen auftreten, die bis in das Gesicht und die Ohren ausstrahlen. Bei einem Infekt treten zudem Halsschmerzen, Fieber oder Gliederschmerzen auf.
Der Unterschied zwischen Stockschnupfen und Fließschnupfen
Ein Stockschnupfen ist eine zähe und vergleichsweise „trockene“ Angelegenheit. Zwar treten auch bei einem Stockschnupfen zeitweise Sekrete und Schleim aus, die Mengen sind aber gering. Bei einem Fließschnupfen dagegen treten große Mengen farbloses Sekret wie Wasser aus der Nase aus. Beim Stockschnupfen treten gelbliche, milchige und zähe Sekrete aus, die kräftig aus der Nase geschnäuzt werden müssen. Der wässrige Ausfluss des Fließschnupfens kann für Nasenjucken und häufiges Niesen sorgen. Aufgrund der Sekretmenge wird die Nase schnell wund.
Der Fließschnupfen tritt insbesondere in den Wintermonaten häufig auch ohne andere Erkältungssymptome oder im Rahmen von allergischen Reaktionen wie Heuschnupfen oder einer Hausstauballergie auf. Grund ist eine Überempfindlichkeitsreaktion Nasenschleimhaut. Beim Fließschnupfen dient die Sekretmenge der Abwehr der Erreger oder Eindringlinge. Beim Stockschnupfen dagegen versperren die Schwellungen und der Sekretpropf den Zugang zu den dahinter liegenden Höhen und Atmungsorganen.
Was sind die Ursachen?
Ähnlich wie der Fließschnupfen kann auch ein Stockschnupfen verschiedene Ursachen haben:
- Erkältung
- Grippale Infekte
- Überreizungen und Allergien
- Stress
- hormonelle Probleme.
Ähnlich wie ein Fließschnupfen kann auch der Stockschnupfen zur kalten Jahreszeit oder bei klimatischen Veränderungen auftreten und geht dann mit einer deutlich wahrnehmbaren Verschleimung der vorderen Atemwege einher. Ist eine Erkältung die Ursache, kann ein stockender Schnupfen vor dem fließenden auftreten. Nach den ersten Tagen des völligen Verschlusses öffnet sich die Nase und die Sekrete fließen ab. Diese Prozesse können durch Medikamente oder natürliche Mittel gefördert werden. Bei Stress und hormonellen Störungen liegt meistens ein schlagartiges Zuschwellen von Schleimhäuten vor und die Erscheinung verschwindet binnen Stunden oder innerhalb ein bis zwei Tagen.
Fremdkörper in der Nase
Es klingt zunächst unheimlich, doch auch das kann vorkommen: Verirrt sich ein Fremdkörper in die Nase oder gelangt in die Nähe einer angeschlossenen Höhle, kann der Körper mit einer extremen Verstopfung reagieren. Typischerweise treten dann keine anderen Schnupfen-Symptome auf und Betroffenen geht es abgesehen von der verstopften Nase gut. Insbesondere Kinder neigen dazu, sich Gegenstände in die Nase zu stecken. Gelegentlich gelangen aber auch andere kleine Fremdkörper durch das Einatmen oder Dinge wie Schnupftabak oder ungeeignete Inhalate in die Nasennebenhöhlen.
Nasenpolypen als Ursache für Stockschnupfen
Diese gutartigen Wucherungen können die Nasenatmung mehr oder weniger stark behindert und Schnupfen begünstigen. Betroffene sprechen meistens nasal, neigen zum Schnarchen oder haben gelegentlich Druckbeschwerden im Kopf und an der Nasenwurzel. Nasenpolypen können nur von Hals-Nasen-Ohrenarzt festgestellt werden. Sie werden mit speziellen Nasensprays oder operativ behandelt.
Chronischer Stockschnupfen: Wenn die Nase dauernd dicht ist
Wer über Wochen oder Monate hinweg ständig oder immer wieder unter einer verstopften Nase leidet, hat eine chronische Form des Stockschnupfens entwickelt. Neben anhaltendem Stress oder Nasenhöhleninfekten, die nicht auskuriert wurden, können Allergien chronischen Stockschnupfen begünstigen. Häufig leiden Betroffene zusätzlich über chronische Halsentzündungen oder wiederkehrende Nervenentzündungen im Kopfbereich sowie Probleme mit den Ohren (Infekte oder Überempfindlichkeiten).
Allergien sind Überempfindlichkeiten des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe. Nur wenn die Auslöser dauerhaft (oft versteckter Schimmel in Wohngebäuden) vorhanden oder nicht erkannt werden, schleichen sich chronische Beschwerden ein. Bei Überreizungen und Überempfindlichkeiten gegenüber bestimmter Gerüche oder Aromen sprechen Mediziner vom vasomotorischen Schnupfen. Auslöser sind meist starke Gerüche, scharfe oder würzige Speisen oder auch Stress. Vasomotorisch bedeutet die Gefäßnerven betreffend. Die Reaktion geht hier also in Angrenzung zur Allergie vom Nervensystem und nicht vom Immunsystem aus.
Wie wird Stockschnupfen behandelt?
Die Vielzahl der möglichen Auslöser und Ursachen macht bereits klar, dass es die eine Therapie bei Stockschnupfen nicht gibt. Was als Erste-Hilfe-Maßnahme immer probiert werden kann, sind abschwellende Nasensprays. Tritt hier nicht umgehend eine Linderung ein oder halten die Beschwerden trotzdem über drei bis fünf Tage an, ist es ratsam einen Mediziner aufzusuchen. Liegt ganz klar ein Infekt vor, dauert dieser mindestens eine Woche bis 14 Tage, bis er völlig abgeklungen ist. Bei der Verwendung von Nasensprays ist immer Vorsicht angezeigt.
Länger als eine Woche am Stück sollten sie nicht angewendet werden, da sie reizend wirken und ein Austrocknen der Nasenschleimhaut begünstigen. Bei Missbrauch von Nasensprays droht eine Abhängigkeit beziehungsweise ein ständiges Zuschwellen der Nase ohne einen ersichtlichen Grund. Der Hals-Nasen-Ohrenarzt wird diverse Medikamente verordnen, welche die Nase öffnen sowie festsitzende Sekrete verflüssigen.
Natürliche Heilmittel und Hausmittel
Meersalznasensprays wirken antibakteriell, verflüssigen Sekrete und lösen zähe Krusten ab. Andere alternative Sprays arbeiten mit befeuchtender Hyaluronsäure oder diversen ätherische Öle (z.B. Eukalyptus). Der Klassiker der Hausmittel sind Dampfbehandlungen mit Kamille oder Kochsalzlösungen. Wer einen Inhalator zu Hause hat, kann auch diesen nutzen. Als Inhalte eigenen sich pures warmes Wasser, Kochsalzlösungen oder Kamillentee. Außerdem sollten Betroffene immer viel trinken. Hat der Körper genug Flüssigkeit, kann er sich besser selbst helfen. Geeignet sind stilles Wasser und normale Kräutertees.
Die ätherischen Öle der Zwiebel können eine verstopfte Nase binnen kürzester Zeit öffnen. Es reicht, eine normale Küchenzwiebel aufzuschneiden und deren Ausdünstungen durch die Nase einzuatmen. Dies funktioniert natürlich, ebenso wie das Inhalieren nur, wenn die Nasenatmung noch möglich ist. Ist die Nase völlig zu, kann es helfen, den Blutfluss in Gang zu setzen. Treppensteigen, eine kurze Strecke zügig gegen oder ein kleines Workout regen die Durchblutung an und in der Folge öffnet sich meistens eines oder sogar beide Nasenlöcher.
Verstopfter Nase vorbeugen
Als vorbeugende Maßnahmen eignen sich unter anderem Nasenduschen (spezielle Kännchen gibt es im Fachhandel oder in der Apotheke), regelmäßige Inhalationen mit Kochsalz sowie bestimmte Atemtechniken, bei denen bewusst durch die Nase ein- und wieder ausgeatmet wird.