Bereits die Seefahrer des 18. und 19. Jahrhunderts schützten sich auf ihren langen Reisen mithilfe von Sauerkraut vor schwerwiegenden Mangelerscheinungen. Und das aus gutem Grund: Sauerkraut ist nämlich nicht nur schmackhaft, es ist auch reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Wer von den zahlreichen Vorteilen des Sauerkrauts profitieren möchte, macht am besten regelmäßig eine Sauerkrautkur. In welchen Fällen so eine Kur empfehlenswert ist, verrät der folgende Ratgeber.
Warum ist eine Sauerkrautkur so gesund?
Sauerkraut zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Milchsäurebakterien aus – eben die Bakterien, die in einem gesunden Darm angesiedelt sind. Das leckere Kraut gilt daher als wahrer Jungbrunnen für den Darm. Wer regelmäßig Sauerkraut verzehrt oder hin und wieder eine Sauerkrautkur durchführt, unterstützt also auf einfache Weise seine Darmgesundheit – und ein gesunder Darm ist eine wichtige Voraussetzung für körperliches Wohlbefinden.
Neben Milchsäurebakterien enthält Sauerkraut noch viele weitere wertvolle Inhaltsstoffe:
- Vitamin C – für ein starkes Immunsystem
- Folsäure – für die Zell- und Blutbildung
- Vitamin B12 – für ein gesundes Nervensystem
- Vitamin K – für die Blutgerinnung
- Beta-Carotin – für Haut, Augen und Knochen
Sauerkraut ist zudem kalorienarm, reich an Ballaststoffen und gut bekömmlich. Nebenwirkungen sind keine bekannt – lediglich beim Verzehr sehr großer Mengen kann es zu Durchfall kommen. Letztlich ist Sauerkraut jedoch leichter verdaulich als Rot- und Weißkohl, die häufig eine blähende Wirkung haben.
Sauerkrautkur bei Verdauungsbeschwerden
Der hohe Gehalt an Milchsäurebakterien und die gute Bekömmlichkeit machen Sauerkraut zu einem bewährten Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden. So empfiehlt sich bei hartnäckiger Verstopfung eine Kur mit Sauerkraut, bei der über mehrere Tage hinweg vor jeder Mahlzeit – also dreimal täglich – etwa eine Handvoll rohes Sauerkraut gegessen wird. Rohes Sauerkraut ist für den Magen kein Problem, denn die Krautfasern wurden über mehrere Wochen einer Gärung ausgesetzt, sind somit quasi bereits vorverdaut und nicht roh im eigentlichen Sinne. Selbst von Personen mit sensiblem Magen wird Sauerkraut daher gut vertragen.
Erster Schritt einer Fastenkur
Fastenkuren beginnen meist mit einer Entleerung und Reinigung des Darms – und genau dabei kann eine Sauerkrautkur behilflich sein. Dabei wird nicht das Sauerkraut verzehrt, sondern lediglich der Saft getrunken. Empfehlenswert sind zwei bis drei Gläser am Tag über zwei bis drei Tage hinweg.
Mit einer Sauerkrautkur das Abnehmen fördern
100 Gramm Sauerkraut haben nur 19 Kalorien und 0,1 Gramm Fett. Selbst beim Verzehr größerer Mengen ist also keine Gewichtszunahme zu befürchten – im Gegenteil: Sauerkraut enthält viele Ballaststoffe. Diese vergrößern das Volumen der Nahrung und sorgen für ein schnelles und langanhaltendes Sättigungsgefühl. Des Weiteren fördern die Ballaststoffe die Verdauung. Wer mithilfe einer Sauerkrautkur abnehmen möchte, kann mit der Kur entweder eine Diät einleiten oder während des Abnehmprozesses täglich Sauerkrautsaft trinken. Eine Menge von circa einem Schnapsglas und das zwei- bis dreimal täglich ist dabei ausreichend.
Zusätzlich kann Sauerkraut in den täglichen Speiseplan integriert werden. Doch Vorsicht: Die meisten klassischen Sauerkraut-Rezepte sind sehr deftig und kalorienreich. Es muss jedoch nicht immer Sauerkraut mit Bratwurst sein, sondern alternativ:
- eine Kartoffel-Sauerkraut-Suppe
- eine sättigende Sauerkrautpfanne mit fettarmem Kasseler
- ein feiner Sauerkrautsalat
- Sauerkraut als Beilage zu leichtem Kartoffelpüree
Sauerkraut sättigt und unterstützt bei regelmäßigem Verzehr den Abnehmprozess. Es kann jedoch noch mehr: Dank der vielen wertvollen Vitamine und Mineralstoffe beugt Sauerkraut einem diätbedingten Nährstoffmangel vor und fördert ganz nebenbei das allgemeine Wohlbefinden.
Nach Antibiotika-Einnahme
Antibiotika töten leider nicht nur gesundheitsschädliche Bakterien ab, sondern auch nützliche Darmbakterien. Die Darmflora ist nach der Einnahme von Antibiotika oftmals vollkommen durcheinander – und das wiederum kann diverse gesundheitliche Folgen haben, von Verdauungsbeschwerden bis hin zu einem geschwächten Immunsystem. Umso wichtiger ist es daher, die Darmflora nach einer Antibiotika-Therapie schnellstmöglich wieder aufzubauen.
Eine Sauerkrautkur kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten, denn lebende Milchsäurebakterien sind genau das, was der strapazierte Darm nun benötigt. Wer seinem Darm etwas Gutes tun möchte, trinkt täglich zwei bis drei Schnapsgläser Sauerkrautsaft, und das über mehrere Tage hinweg. Zusätzlich kann Sauerkraut in den täglichen Speiseplan integriert werden. Dabei gilt: Die Mahlzeiten sollten insgesamt eher fettarm und leicht verdaulich sein, um den Darm nicht unnötig zu belasten.
Zubereitungstipps für die nächste Sauerkrautkur
Sauerkraut ist ein sehr vielfältiges Lebensmittel, das auf unterschiedlichste Weise kombiniert werden kann. Während einer Sauerkrautkur kommt also garantiert keine Langeweile auf! So passt Sauerkraut gut zu Kartoffelgerichten, aber auch zu Nudeln, Spätzle oder Schupfnudeln. In jedem Fall gilt: Fertiges Sauerkraut, etwa aus der Dose, sollte niemals über einen längeren Zeitraum gekocht, sondern stets nur kurz erhitzt werden, um die Inhaltsstoffe zu bewahren. Kochen ist auch gar nicht erforderlich, denn das Sauerkraut ist bereits gar.
Sauerkrautsaft ist trinkfertig im Handel erhältlich, etwa im Reformhaus, aber auch in gut sortierten Supermärkten. Wer den Sauerkrautsaft pur als zu sauer empfindet, kann ihn übrigens ganz einfach mit Apfelsaft mischen. Auch für gesunde Smoothies ist Sauerkrautsaft eine passende Zutat.
Unser Fazit
Eine Sauerkrautkur ist eine unkomplizierte und sehr schmackhafte Möglichkeit, Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern. Ob als pures Kraut oder in Form von Saft: Sauerkraut ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen und kann bei Verdauungsbeschwerden ebenso zum Einsatz kommen wie beim Fasten oder begleitend zu einer Diät.