Fast alle Frauen sind ab 60 irgendwann auf eine Brille angewiesen – zumindest beim Lesen. Wie aus Sehhilfe und Frisur ein ha(a)rmonisches Paar wird? Steht hier.
Die perfekte Frisur sollte der eigenen Gesichtsform schmeicheln und mit Blick auf die natürliche Haarstruktur gewählt werden. Zwei Grundsätze, die in jedem Alter gelten. Mit zunehmendem Alter kommt jedoch oft ein dritter Faktor hinzu, der die Wahl der passenden Frisur nicht gerade leichter macht: die Brille. Viele tragen die Sehhilfe natürlich schon lange vor Erreichen des 60. Lebensjahres und sind es gewöhnt, sie ins Styling einzubeziehen – ob bei der Kleidung oder der Wahl der Frisur. Doch für diejenigen, die lange mit Adleraugen gesegnet waren, bis die Zeichen der Zeit sich auch bei der Sehschärfe bemerkbar machen, ist das nicht so selbstverständlich.
Ein stimmiger Gesamtlook für freche Frisuren ab 60 mit Brille
Weil eine Brille aber das Erscheinungsbild nicht nur prägt, sondern auch verändert, wird es mit der ersten Brille Zeit, auch die Frisur oder zumindest das Haarstyling anzupassen. Der Gesamtlook kann schließlich nur dann ha(a)rmonisch wirken, wenn auch Brille und Haar ein perfektes Paar abgeben. Nicht einfach, denn Brille und Frisur bilden beide einen Rahmen für das Gesicht, akzentuieren bestimmte Kopfpartien und können optische Vorzüge unterstreichen – oder auch unvorteilhaft in Szene setzen.
Noch dazu begegnen sich die Sehhilfe und die Haarpracht auf sehr engem Raum. Dort können sie sich im Idealfall gegenseitig darin unterstützen, der Trägerin einen perfekte Gesamtlook zu bescheren. Unbedacht gewählt treten sie jedoch schnell in eine unliebsame optische Konkurrenz zueinander. Und dann kann die schönste Brille die eleganteste Frisur zerstören und umgekehrt. Welche Frisuren passt denn aber nun zu welchem Brillentyp? Dies verrät der folgende Guide für Brillenträgerinnen ab 60.
Welche Brille ist die richtige?
Eine Brille wird natürlich nicht alleine nach Gefallen ausgesucht. Manche Einschränkungen der Sehkraft ließen früher auch nur geringen Spielraum bei der Entscheidung, weil die Dicke oder der Schliff der Gläser die Auswahl der möglichen Modelle begrenzte. Diese Zeiten sind dank neuster Technologien zum Glück so gut wie vorbei. Damit die Brille aber wirklich zum modischen Statement und Hingucker werden kann, sollte das Modell zur Gesichtsform passen. Die Grundregel lautet, die Form der Brille gegensätzlich und damit ausgleichend zu den Gesichtszügen zu wählen. Runde Formen sind ideal bei kantigen Zügen, eckige Modelle gleichen runde Gesichter aus.
Die Gesichtsform beachten
Daneben sollten folgende Regeln beachtet werden: Wer eine hohe Stirn hat, sollte ein Modell wählen, das hoch im Gesicht sitzt und die Augenbrauen bedeckt, damit der Abstand zum Haaransatz nicht so groß ist und das Gesicht noch zusätzlich optisch verlängert wird. Ein sehr dominantes oder spitzes Kinn lässt sich durch eine Brille ausgleichen, die unten rund ist. Um den Fokus auf die Augen zu lenken, empfiehlt sich zudem ein Rahmen, der die Augenbrauenlinie betont, entweder durch eine starke Farbe oder ein auffälliges Detail.
Gleiches gilt bei extrem hellen oder dünnen Augenbrauen. Sind hingegen die Wangen sehr rund – Stichwort: Pausbäckchen – kann ein so genanntes Cat-Eye-Modell die Proportionen strecken und die Wangenpartie definieren. Auch Augenfältchen lassen sich mit der Wahl des richtigen Modells ausgleichen. Sie verschwinden hinter breiten Bügeln und Rändern. Gänzlich randlose Brillen stehen so gut wie jeder Frau. Hier sollte statt auf den Rahmen auf die Form der Gläser geachtet werden.
Welche Frisur passt zu welcher Brille für Frauen ab 60?
Ist eine Brille gefunden, die der Gesichtsform schmeichelt, individuelle Vorzüge hervorhebt und nachteilige Partien optisch zurücktreten lässt, wäre es natürlich kontraproduktiv, diese positiven Effekte durch die Frisur oder das Haarstyling wieder aufzuheben. Wer folgende grundlegenden Tipps und Tricks beherzigt, läuft jedoch nicht Gefahr, dass dies geschieht:
Locken? Nein, danke
Gegen sanfte Wellen ist nichts einzuwenden. Doch viel ist in diesem Fall meist zu viel: Eine wilde Lockenmähne erdrückt in Kombination mit einer Brille schnell das Gesicht. Einzig in Form eines Kurzhaarschnitt wirken große Locken zur Sehhilfe noch schön dezent.
Pony? Aber richtig!
Wer die Haare nicht gern ganz aus dem Gesicht frisiert, sondern lieber Pony trägt, sollte ihn am besten seitlich tragen. Ein allzu gerader Pony versteckt im Zusammenspiel mit der Brille zu viel vom Gesicht.
Scheitel? Ganz nach Geschmack
Ob die Haare mittig oder seitlich gescheitelt werden oder aber der Scheitel ganz weggelassen wird, ist reine Geschmackssache und mehr von der Gesichtsform als von der Brille abhängig.
Strähnchen? Passen fast immer
Akzente und Highlights im Haar, etwa in Form von Strähnchen, lassen das Haar lebendig wirken. Sie peppen vor allem schlichte einfarbige Brillenmodelle optisch auf. Einzig bei sehr auffälligen und bunten Brillen sollte man besser auf Strähnchen verzichten.
Farbe? Gut abstimmen
Ob frau selbstbewusst grau trägt oder die Haare doch lieber färbt, ist eine persönliche Entscheidung. Ganz grundsätzlich sollte die Haarfarbe natürlich nicht nur zum Teint, sondern auch der Brillenfarbe passen.
Zöpfe und Co? Her damit
Die Haare glatt zurückzufrisieren und im Nacken oder am Hinterkopf zu einem Zopf zu binden oder in einem Dutt aufzustecken, steht fast jeder Brillenträgerin. Insbesondere dann, wenn das Brillenmodell sehr markant ist. Einzig darauf, Strähnen seitlich ins Gesicht fallen zu lassen, sollte man verzichten. Denn das verträgt sich optisch mit den Brillenbügeln meist nicht, sondern trägt in dieser Region auf.
Freche Frisuren ab 60: Brille trifft Bob
Brillenträgerinnen dürfen sich durchaus auch für Trendfrisuren entscheiden. Zu den nie aus der Mode kommenden Frisurenklassikern, die in jeder Saison ein Revival erleben, zählt der Bob. Momentan wird er gern stufig geschnitten und mit einem schrägen Pony kombiniert. Er eignet sich damit perfekt für Trägerinnen von so genannten Cat-Eye-Brillen. Je nach Gesichtsform kann er auf Ohrläppchen-, Kinn- oder auch Schlüsselbeinlänge enden. Gerade, wer eine rechteckige Brille trägt, kann diese auch wunderbar mit einem Long Bob kombinieren.
Der Pixie liebt es rund
Schön für Frauen ab 60 ist auch der peppige Pixie Cut. Da der fransige Schnitt für viel Bewegung auf dem Kopf sorgt, passt zum Ausgleich eine Brille mit gleichmäßig geformtem Rahmen und eher runden Formen am besten. Wer ein eher kleines Gesicht hat, kann den Pixi durch Highlights voluminöser erscheinen lassen. Die Brille hingegen sollte nicht zu groß ausfallen, um das Gesicht nicht zu erdrücken.
Faux Hawk will Schlichtheit
Der Faux Hawk ähnelt dem Pixie, die obere Haarpartie ist jedoch etwas länger und kann lässig-rockig zur Seite getragen oder auch nach hinten gegelt werden. Damit der Look dennoch elegant bleibt, empfiehlt es sich, auf schlichte Brillendesigns zu setzen, die der Statement-Frisur keine Konkurrenz machen.
Passend zur Brille: Lange Mähne und starker Rahmen als freche Frisur
Auch Frauen über 60 können ihre Haare selbstverständlich lang tragen, wenn es die Haarstruktur hergibt. Die Mähne gibt ihrer Trägerin ein jugendliches Aussehen. Ein cooler Kontrast dazu sind Brillen mit starkem, dicken Rahmen, der gerne bunt oder auch schwarz sein darf. Wer ist lieber dezent mag, wählt zur Wallefrisur eine randlose Brille.